Von Jagd, Heldentum und warum der Bogen in Tibola nicht fehlen darf!

Von Jagd, Heldentum und warum der Bogen in Tibola nicht fehlen darf!

Letztes Mal habe ich euch erzählt, wer ich bin, warum ich den sicheren Hafen verlassen habe und wieso Nachhaltigkeit und das Spielzeug ausgerechnet im Hause Tibola zusammengefunden haben. Eine meiner größten Leidenschaften seit Kindertagen ist das Mittelalter, die Sagen und all das, was unsere Fantasie beflügelt. Ich bin einfach ein riesiger Geschichts-Fan.

Und genau aus dieser Ecke kommt auch unser heutiges Thema. Es ist nicht nur ein Stück Geschichte, sondern auch das wichtigste Accessoire unseres gekrönten Bogenschützen, Prinz Archie und das „Wahrzeichen“ von Tibola. Die Rede ist natürlich vom Bogen!

Warum fasziniert er mich so sehr? Weil der Bogen die perfekte Verbindung aus einfachem Handwerk, genialer Ingenieurskunst und der Nutzung der Natur ist. Lasst uns eintauchen in die unglaublich lange und spannende Geschichte dieses Wunders aus Holz und Sehne.

Die Ur-Innovation: Überleben in der Steinzeit

Stellt euch vor, ihr müsst in der Altsteinzeit schauen, wie ihr eure Familie ernährt. Rewe und Edeka sind schwer zu finden, Lieferando auch eher spärlich. Es bleibt erstmal nur eins: Jagen. Die Jagd ist gefährlich und erfordert viel Mut. Nahkampf mit einem Säbelzahntiger? Oder einem Wildschwein? Besser nicht. Doch dann kommt jemand auf die geniale Idee, ein Stück Holz zu biegen und mit einer Schnur zu spannen und die Welt wird nie mehr sein, wie sie war.

Der Bogen war in erster Linie keine Waffe für den Krieg, sondern ein Überlebenswerkzeug. Archäologen vermuten, dass die ersten Bögen schon vor über 64.000 Jahren aufkamen. Es war der Schlüssel zu für mehr Sicherheit (Jagen aus der Entfernung, nicht mehr im Nahkampf mit dem Speer) und Effizienz (Gespeicherte Energie, die viel weiter und schneller trifft, dazu muss man sich nicht mehr so nah anschleichen).

Ich finde das Wahnsinn! Die ältesten bekannten Bogenfunde, wie etwa der in Mannheim gefundene ca. 40cm lange Stab aus Kiefernholz aus etwa 16.000 v.Chr., der für das älteste Bogenfundstück gehalten wird zeigen, welches Verständnis auch frühe Menschen für die Spannkraft des Holzes hatten. Es ist eine Technik, die so einfach und doch so perfekt ist.

Vom Jagdrevier auf das Schlachtfeld: Der Bogen als Waffe

Als die Menschen sesshaft wurden, die Land- und Viehwirtschaft immer mehr Einzug hielt und es zu ersten Konflikten kam, war es nur logisch, dass dieses effiziente Jagdwerkzeug auf das Schlachtfeld wanderte. Dörfer mussten verteidigt und erobert werden. So geht man etwa davon aus, dass die Gletschermumie Ötzi durch einen Pfeil getötet wurde.

Auch die Römer machten sich den Bogen zu Nutze, ihre sog. Sagittarii (lat. Bogenschützen) waren mit ein Grund, warum sich das Römische Reich über so große Teile der Welt erstrecken konnte.

Der Bogen, der die Geschichte schrieb: Der Langbogen

In Europa des Mittelalters, speziell in England, wurde die Kunst des Langbogens perfektioniert. Oft aus einem einzigen Stück des robusten Eiben- oder Ulmenholzes gefertigt, waren diese Bögen manchmal fast zwei Meter hoch.

Die englischen Bogenschützen waren die Superstars des Mittelalters. Der Langbogen war so mächtig, dass er in Schlachten wie Azincourt (1415) buchstäblich über das Schicksal von Königreichen entschied. Diese Epoche, die Faszination für Ritterburgen und die Legenden der Langbogenschützen – das ist es, was mich schon als Kind begeistert hat und was Tibola inspiriert.

Das Hightech-Sandwich: Der Kompositbogen

Die Bögen wurden also immer länger, denn das bedeutet auch mehr Wurfkraft. Und das war auch wichtig, denn gleichzeitig wurden Rüstungen immer stärker und dicker. Aber irgendwann kam eine neue Erfindung auf. Der Kompositbogen. Wir reden hier von einem Bogen, der nicht nur aus einem Stück Holz bestand, sondern aus einem "Sandwich" von Materialien: Holz, Horn (für die Innenseite) und Tiersehnen (für die Außenseite).

Dieser Bogen, der vor allem von den Reitervölkern Asiens wie den Mongolen perfektioniert wurde, war kurz, unglaublich stark und konnte vom Pferderücken aus bedient werden. Er verbindet also Handlichkeit und maximaler Effizienz.

Der Bogen als Sportgerät: Die moderne Renaissance

Mit dem Aufkommen der Schusswaffen im 16. Jahrhundert verlor der Bogen seine militärische Bedeutung. Er hätte verschwinden können, aber das Gegenteil ist der Fall! Er fand eine neue Bestimmung als Sportgerät. Doch warum ist das so? Ganz einfach: Bogenschießen ist für mich das perfekte Achtsamkeitstraining. Im Gegensatz zu den vielen Ablenkungen unseres Alltags zwingt dich der Bogen, im Moment zu sein.

Wenn du den Pfeil ausziehst, die Sehne zum Ankerpunkt führst und dann den perfekten Moment zum Lösen suchst, gibt es nur dich, den Bogen und das Ziel. Das erfordert Geduld, Konzentration und Inneren Frieden. Darüber hinaus fördert das Bogenschießen auch die gesamte Arm- sowie die Schulter- und teilweise auch die Rückenmuskulatur. Die Hand-Augen-Koordination wird gleich auch noch mittrainiert. Es ist also sowohl für den Körper als auch für den Geist einfach das ideale Training.

Und deswegen ist auch bereits für kleinere Kinder ein entsprechend angepasster Bogen, wie etwa unserer, ideal um sich langsam ranzutasten und die grundlegenden Fertigkeiten früh zu trainieren.

Die Bögen unserer Zeit

Heute dominieren drei Typen die Sportwelt:

  1. Der Langbogen: Für Puristen wie mich. Holz, Sehne, und das war's. Er verbindet uns direkt mit der Geschichte und dem Material.
  2. Der Recurvebogen: Das ist der Bogen, den du bei den Olympischen Spielen siehst. Er hat gebogene Enden für mehr Power und wird mit Visier und Stabilisatoren geschossen.
  3. Der Compoundbogen: Das technischste Modell. Dank eines Systems aus Rollen und Kabeln ist er extrem präzise und speichert die Kraft so effizient, dass man im vollen Auszug weniger Kraft halten muss. Teilweise wird er in einigen Ländern auch zur Jagd benutzt – in Deutschland ist das jedoch gem. § 19 BJagdG verboten.

Schlusswort: Der Bogen als Tibola-Symbol

Der Bogen ist für mich mehr als ein tolles Sportgerät. Er symbolisiert alles, wofür Tibola steht: Die Wertschätzung des Handwerks, die Beständigkeit, die Naturverbundenheit und natürlich das Abenteuer, verkörpert durch unseren Bogenschützen Prinz Archie.

Ich freue mich, wenn ich dir mit dieser kleinen Zeitreise ein bisschen meiner Begeisterung für dieses Stück Kulturgeschichte mitgeben konnte.

Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Aus dem Köcher!

Timon

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